aquarelle
detlef brucker
Selbstporträt

Also, zunächst einmal bin ich Autodidakt. Aber was heißt schon Autodidakt? Ich habe keine Kunst-Akademie besucht, aber natürlich habe ich mir nichts selbst beigebracht oder gar erfunden. Vielmehr habe ich aus Büchern, Zeitschriften und DVDs gelernt und mich dabei ganz im Sinne einer klassischen Ausbildung an Beispielen und Vorbildern abgearbeitet. Bei meinen Aquarellen verwende ich überwiegend traditionelle Maltechniken und orientiere mich an Vorbildern wie Edward Wesson, James Fletcher-Watson und Alwyn Crawshaw ab - um nur einige zu nennen.

Lange Zeit habe ich mich eher mit Zeichnungen beschäftigt. Der Umgang mit Pinsel und Farbe ist mir im Grunde in der Schule durch den Kunstunterricht und die unsäglichen "Schülermalkästen" gründlich verleidet worden. Erste Versuche in der Schulzeit mit dem Medium Aquarell sind zunächst recht kläglich verlaufen, hauptsächlich wohl wegen mangelhafter Ausrüstung und fehlender Anleitung.

Für mich besteht die besondere Faszination des Mediums Aquarell darin, dass ein gelungenes Bild nicht das Ergebnis einer Folge kontrollierter Pinselstriche ist, sondern zu einem guten Teil aus "happy accidents" entsteht. Das gezielte Herbeiführen und das Spiel mit diesen Zufällen macht jedes Bild zu einem nicht zu kopierenden Unikat. Aquarell ist zudem ein schnelles Medium: es besteht keine Gefahr, dass man lange Zeit an einem Bild arbeitet und dann womöglich die Lust verliert, weil es sich nicht wie gewünscht entwickelt. Man kann einfach schnell ein neues beginnen...
Mein Credo dabei lautet: So viele Pinselstriche wie nötig, so wenige wie möglich.

"And miles to go before I sleep."
(Robert Frost)